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Die Sargnacht (HW 10)

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Die Sargnacht (HW 10)

Published by Meik at 10.07.2020
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Dann ist es wieder still – ich lausche aus meiner Unterkunft* heraus in die Dunkelheit. Mein Herz pocht panisch. Die Stirnlampe liegt in meiner Hand. Ich sollte sie besser ausgeschaltet lassen …

54.650 Schritte bin ich heute gegangen. Manchmal klebten mir Spinnwebenfäden im Gesicht, manchmal ärgerte ich mich über die vielen Papiertaschentuchknäule überall am Wegesrand. Ich habe sich abseilende Raupen beobachtet und den stummen Geschichten der Grenzsteine gelauscht. Ich wandere wieder auf dem HW 10 (Stromberg-Schwäbischer Wald-Weg).

Alles, was ich bei dieser Wanderung brauche oder für nötig halte, trage ich auf dem Rücken:

  • Die großen Drei: Zelt, Luftmatratze, Schlafsack.
  • ca. 5 Liter Wasser
  • Reiswaffeln
  • Linsenwaffeln
  • 6 200 Gramm-Tüten Studentenfutter
  • 1 Beutel Äpfel
  • 1 Tafel Schokolade
  • 1 Packung Hafer Cookies
  • Zahnbürste, Zahncreme
  • 2 Unterhosen, 1 Leggings, 3 T-Shirts (1 davon hatte ich an), Pullover
  • 1 Regenschirm (alufarben, er hilft nicht nur bei Regen, sondern auch beim Gegenteil, bei zu starker Sonne)
  • den Wanderführer über den HW10
  • Notizblock mit Kugelschreiber
  • den E-Reader
  • 1 Erste-Hilfe-Kit
  • Instantkaffeepulver
  • Plastiklöffel und -tasse
  • Ultraleichthandtuch, Schlauchtuch
  • 3 Packungen Papiertaschentücher (Papiertaschentuchknäule am Wegesrand!?)
  • Stirnlampe mit Ersatzbatterien
  • Allzwecktaschenmesser
  • Powerbank

Mit Quetschen passt alles in einen 60 Liter-Rucksack – das absolute Maximum, das erfahrene Langstreckenwanderer als Gepäckstück empfehlen. Wo aber ist der Platz für die Ausrüstung, die ich auf einer mehrwöchigen Tour benötigen würde? Am ersten Berg, die Sandsteig, verfluche ich den Sack bereits. Welch Schnickschnack läge jetzt besser zu Hause? Vielleicht kenne ich die Antwort in drei Tagen.

Das Kloster Lorch ist mein Ziel und dem Wanderführer nach 5 ½ Tagesetappen also weitere 105.588 Schritte entfernt. Ich nehme mir vor, es in drei Tagen zu schaffen, was rechnerisch ca. 35 Kilometer täglich bedeutet. Die ersten 1 ½ der 7 Etappen bin ich am 26. April gewandert. Wie damals breche ich wieder direkt an der Haustüre auf.

Aus dem Logbuch

Sandsteinlöwe

10:30 Uhr. „Ist die Zahnbürste dabei?“ – Ein erster Gedankenkreisel. – Ja, ist eingepackt, prüfe ich nach 3 ½ Stunden. Bei der Ruine Blankenhorn raste ich an einem der mehr als zehn Holztischen und schreibe. Mich beobachtet ein verwaschener Sandsteinlöwe beim Naschen von Alpenmilchschokolade mit Reiswaffeln. Die Mülleimer quellen über. Zwei Wanderer spazieren an mir vorbei …

12:54 Uhr, 29.173 Schritte, 2250 Kalorien. Ich sitze in Hör- und Sichtweite von Tripsdrill, die Achterbahn fährt; Insassen kreischen. In der Ferne klappern Störche. Die Lieben am Telefon unken morgen werde es den ganzen Tag regnen. Vor ein paar Kilometern entdeckte ich ein Lager im Wald; hätte ich dort schlafen können? (Nein, ist noch zu früh am Tag.) Wie weit werde ich heute kommen? Wo das Zelt tatsächlich aufschlagen?

Wer hat wohl dies Lager errichtet?

14:27 Uhr, 36.419 Schritte, 2724 Kalorien. Pause in den Weinbergen am Aussichtspunkt „Berghütte“ im Schatten einer Kastanie. Die Sicht auf den Hohenasperg ist diesig, unten im Tal pressen Bauern Heu. Ich gönne mir ein paar Bio Hafercookies und döse etwas ein.

15:30 Uhr, junge Leute kommen im Auto mit Bierflaschen und Wasserpfeife. Es wird windig und in der Ferne grollt es. Ich wandere weiter gen Löchgau. Die Kirschenbäume sind rot getupft. Ein Herr begeht Mundraub und winkt mir zu.

17.12 Uhr, 45.178 Schritte, 3746 kcal. Die Gemeinde Löchgau liegt hinter mir. Dort habe ich im NORMA eingekauft (Wasser, Käse, Feuchttücher). Der Supermarkt steht direkt am HW 10. Ich gehe eine Schlaufe, weil sich die Wegmarkierungen des Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. und des SAV widersprechen. Jetzt sitze ich in Besigheim auf einer Bank, die Schuhe ausgezogen, beobachte das Treiben am Bahnhof und trinke das Supermarktwasser. Leute steigen in den Bus; brav maskiert. Vor der Bahnhofskneipe „La Notte“ quatschen rauchende Menschen mit buntem Haar und bunt tätowierter Haut, sie nippen an Energy-Drink-Dosen. Thema: Corona-Shutdown. Wie lange gehe ich heute noch? Die Beine fühlen sich heiß und fiebrig an – schon wieder kommt ein Bus.

Gesunde Füße sind alles beim Wandern. (Brücke Besigheim)

18.30 Uhr, 48.350 Schritte, Besigheim ist durchquert. 4.257 Kalorien sind verbrannt. Bis Sonnenuntergang dauert es noch. Weiterlaufen mag ich nicht, denn es ist schön hier. Bei einem Weinberghäuschen mit Feuerstelle habe einen Blick zurück auf den Weinort und in die Ferne nach Bietigheim. Ich verschlinge eine Packung angelaufenen Tilsiter Käse. Unten im Tal rattert ein Güterzug. Natur und Verkehrsgeräusche passen nicht zueinander. Ein Helikopter dröhnt, die Grillen zirpen dagegen an. Ich schlüpfe aus den Socken und spiele mit dem Gedanken hier das Zelt aufzustellen. Zwei Mädchen schlendern mit ihren Handys vorbei. Keine ideale Übernachtungsstelle – ich ziehe besser weiter.

„Darf ich mein Zelt auf Ihrer Streuobstwiese aufbauen?”

“Ich mache kein Feuer und keinen Müll“, plane ich, einen Bauern zu fragen. Aber ich treffe niemanden.
Es ist schon schier dunkel, deshalb hantiere ich ungefragt zwischen zwei Bäumen an dem Biwakzelt. Es gelingt mir nicht, die Zeltstangen korrekt in die vorgesehenen Stofftunnel zu schieben, so dass sich eine kleine Kuppel bildet. Bei der Generalprobe glückte es ruckzuck. Wo stelle ich mich blöd an? In einer Baumkrone schlägt ein Eichelhäher pausenlos Radau und treibt mir zusätzlich den Blutdruck hoch. Ich passe ihm überhaupt nicht.

Endlich, Problem erkannt! Ich versuche, den Kopfbereich mit der Stange für das Fußende aufzustellen – das funktioniert nicht. Mit den zwei richtigen Stäben klappt es flott und ich werfe den Rucksack ins Zelt, wo er am Kopfende knapp Platz findet. Die Luftmatratze pumpe ich auf dem Rücken liegend auf. Sachte, so geräuschlos wie möglich, damit sich nicht wieder der Vogel aufregt, der sich eben erst beruhigt hat. Ich bin erschöpft und sehne mich nach Schlaf, die Äuglein beinah‘ zu.

Da vernehme ich aus der Ferne das Traben einer Herde. Aus der Waagrechten ist es schwer etwas zu erkennen, obwohl zwischen mir und der Umgebung nur ein Fliegennetz spannt. Aufrichten gelingt nicht, das Biwak-Ding ist sargartig flach. Das Geräusch kommt immer näher. Habe ich meinen Beutel Äpfel vor dem Zelt vergessen? Was, wenn sich eine Rotte Wildschweine daran zu schaffen macht? (Ist das Obst dann eh nicht besser draußen aufgehoben? Nicht, dass die Schweine angelockt werden und die Nahrung aus dem Biwak schnappen?) Was, wenn Rehe mein flaches Heim nicht sehen und darüber stolpern? Das Geräusch kommt näher und näher. Ein stetes, nervös wirkendes Traben. Nur das. Kein anderer Laut, kein Grunzen, kein Bellen. Was ist das? Ein Sprung Rehe bewegt sich gemächlich, nahm ich immer an, die Tiere rannten nur bei Gefahr … Gefahr! Flüchten sie etwa vor einem Jäger, der mich jetzt entdecken wird? Kopfkino! Ich versuche Ausschau zuhalten – unmöglich, weil ich mich nicht aufrichten kann. Im Liegen blicke ich durch das Fliegenmesh auf die Schatten der Bäume – oder war dieser Umriss ein Mensch? Den Impuls in die Dunkelheit zu leuchten unterdrücke ich. Mein Lager werde ich nicht unnötig verraten. … Und dann ist es an mir vorbei. Es ist still. Bis auf eine Kirchturmglocke, die mir zuverlässig jede Viertelstunde anschlägt und die Stunden zählt, die ich nicht schlafe, sondern allenfalls döse, ist nichts zu hören. Bald nach 5 Uhr setzt Regen ein. Schnell wühle ich mich aus dem Schlafsack und packe die Sachen, solange das Blätterdach die Tropfen aufhält. Es gelingt mir, alles trocken zu verstauen. Ich putze die Zähne am Wegesrand und „wasche“ mich mit den Feuchttüchern. Selten war ich meiner Komfortzone so fern.

Aus dem Logbuch

7.15 Uhr. Frühstück gibt es in Großingersheim bei Edeka. Eine Käsenlaugenstange und Kaffee. Die Verkäuferin erinnert an den Mund-und-Nasen-Schutz. Stimmt, es ist noch Maskenpflicht. Wie schnell das Wandern in eine andere Welt befördert … Allein, wer schützt hier wen? Weit und breit gibt es nur sie und mich. Sie trägt Maske, steht hinter einer Mauer aus Plexiglas, ein Flatterband erzwingt 50 cm Abstand zur Theke. Mein Arm ist eben lang genug, ihr das Geld zu reichen und die Backwaren entgegenzunehmen.
Es gießt wie aus Kübeln, während ich frühstücke. Mir graust vor der kommenden Nacht, wenn ich an die letzte zurückdenke.

Weiterwandern oder zurück nach Hause? Die Entscheidung lest Ihr im nächsten Artikel …

Was bist Du für ein Typ Wanderer? Nur bei Sonnenschein? Oder lebst du das Motto “es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Vorbereitung!” Erzähl’ mir bitte von Dir in den Kommentaren.

Der HW 10 führt über 156 Kilometer von Pforzheim bis nach Lorch

Die Wanderung habe ich am 3. Juni 2020 unternommen.

*Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, erhalte ich von Amazon eine kleine Provision. An deinem Kaufpreis ändert sich dadurch nichts. Ich danke Dir!

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Meik
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